2018: Faust (Regie Edina Meizel)
Wer kennt es nicht? Das Spiel Gut gegen Böse?
Goethe hat uns mit Faust das vielleicht wichtigste Stück der Weltliteratur darüber hinterlassen. Ein vielschichtiges und tiefgründiges Thema, aus der Zeit der Klassik, welches alle elementare Fragen des menschlichen Seins behandelt.
Dr. Faust, ein Forscher und Wissenschaftler, der seinen unersättlichen Wissensdurst mit allen möglichen Mitteln zu befriedigen versucht, ist im Begriff zu resignieren. All das Suchen nach Antworten auf die Fragen des Lebens bleiben ohne Erfolg und so steht er kurz vor dem Suizid. Das Ertönen der Kirchenglocken und Erinnerungen an seine Kindheit halten ihn zurück .
Als er einem Pudel einen Schlafplatz in seinem Haus gewährt, ahnt er nicht, dass das Spiel über Täuschung, Verführung und Intrigen bereits im vollem Gange ist.
Denn der Gegenspieler Gottes, Mephistopheles, hat sich in Gestalt eines Pudels bei Faust eingeschlichen. Und dieser Mephistopheles hat zuvor mit dem Herrn ein Abkommen über die Seele von Faust getroffen. Mephistopheles ist fest entschlossen, zu gewinnen. Er umgarnt Faust, wohl wissend um Fausts Frust. Er hofiert Faust, um ihm deutlich zu machen, dass er ihm dienen wird. Er biedert sich ihm regelrecht an, schließlich kann er Faust überzeugen und schließt mit ihm den Pakt um seine Seele. Und Faust ist längst der Spielball des großen und mächtigen Mephistopheles geworden.
Mit Hilfe eines Zaubertranks verjüngt Mephistopheles Faust sogar und öffnet ihm dadurch die Möglichkeit, am Spiel der Verliebten teilzunehmen.
Er verliebt sich sofort in ein junges, unschuldiges Mädchen: Gretchen. In Faust regt sich endlich Lebenslust und Hoffnung.
Mephistopheles setzt alle Mittel ein, um Faust und Gretchen zusammenzubringen, was letztendlich auch funktioniert.
Und so nimmt das Drama seinen Lauf. Denn für Faust, der von Mephistopheles unterstützt wird, zählt nur noch das Erreichen seiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Bei einem Hexentanz in der Walpurgisnacht wird Faust von Mephistopheles angehalten zügellos zu sein und die Konsequenzen seines Tuns zu ignorieren.
Nicht nur dass Gretchen ihre Unschuld, ihre Mutter und ihren Bruder verliert, sie wird auch schwanger und sieht den einzigen Ausweg aus ihrer Misere darin, ihr Kind zu töten. Dadurch wird sie selbst zum Tode verurteilt. Gretchen ist bereit diese Strafe anzunehmen, und auch ein Rettungsversuch von Faust kann sie nicht umstimmen.
In dieser Inszenierung von Edina Meizel wird dem Zuschauer die Tragik der jeweiligen Figuren auf eine besonders eindringliche Weise dargestellt.