2017: klick dich hoch! (Text & Regie Edina Meizel)
YouTube – die große digitale Bühne unserer Zeit, auf der sich Millionen von Selbstdarstellern aller Art tummeln. Mal lustig, mal kritisch, mal künstlerisch, mal informativ, mal dumm füllen die YouTuber oder Blogger ihre Kanäle mit ihren Beiträgen.
Soweit, so unterhaltsam. YouTube ist aber nicht mehr das, was es früher war. Es ist zu einer eigenen Industrie geworden und für manch ein Kind ist "Blogger" bereits Berufswunsch geworden. Einige YouTube-Stars haben den Stellenwert von Prominenten erlangt und verdienen Millionen - auf Kosten ihrer Follower (Fans), indem junge Mädchen von Beauty-Bloggerinnen aufgefordert werden, überteuerte Kosmetikartikel zu kaufen oder sich hinter vermeintlich echten Beiträgen bezahlte Werbung versteckt.
Diese Plattform nutzt Edina Meizel, um ein weiteres großes Problem anzusprechen: Wie schnell Meinungen verbreitet werden und Anhänger finden, weil viele nicht zwischen echten und falschen oder schlecht recherchierten Informationen unterscheiden können, weil sie sich damit nicht auseinandersetzen. Doch wer tut das schon, wenn man jeden Tag von tausenden von Informationen im Netz zugemüllt wird und in vielen Nachrichtenmagazinen Unwichtiges mit gleichem Stellenwert wie Wichtiges präsentiert wird?
In "klick dich hoch!" beobachten wir sieben YouTube-Stars bei ihrer Arbeit, dem Kampf um den Gewinn und den Erhalt von Abonnenten. Wir sehen den Spaß und den Stress, den sie dabei erleben und auch Konsequenzen der Macht, insbesondere in Bezug auf Rechtspopulismus, die den YouTubern überlassen wird und derer sie sich teilweise selbst nicht bewusst sind.
Autorin und Regisseurin Edina Meizel möchte mit diesem Stück wachrütteln. Sie fordert die Zuschauer auf, nicht alles zu glauben, den Kopf einzuschalten und sich eine eigene Meinung zu bilden.